Umgang mit schlechten Noten: Wie reagiere ich als Elternteil richtig?


Eine aktuelle Pisa Studie zeigt, dass sich bei Schüler:innen ein signifikanter Leistungsabfall in den Bereichen Mathematik, Lesen und Naturwissenschaften erkennen lässt. Vor allem die Auswirkungen der Schulschließungen während der Pandemie haben zu einem drastischen Leistungsabfall bei einer Vielzahl von Schülern und Schülerinnen geführt, was sich in schlechten Noten widerspiegelt. Im Fokus der Studie steht der auffälligste Wert – die Verschlechterung der Mathe-Kenntnisse. Aber auch die Lesekompetenz der Schüler:innen ist im Vergleich zum Jahr 2018 deutlich gesunken, wie die aktuelle PISA Studie aufzeigt. Diese alarmierenden Erkenntnisse unterstreichen die Notwendigkeit gezielter Hilfsmaßnahmen, um Schüler:innen den Weg zu besseren Noten zu ebnen.

Durch den allgemeinen Leistungsrückfall werden schlechte Noten in so gut wie jeder Familie früher oder später einmal zum Thema. Bei schlechten Noten gilt es, auch als Elternteil richtig zu reagieren und das Kind mit geeigneten Mitteln zu unterstützen. Wir verraten dir in diesem Beitrag, wie dir das am besten gelingt. Egal ob schlechte Noten durch Faulheit, schlechte Noten durch Prüfungsangst oder schlechte Noten durch Konzentrationsschwächen: Mit unseren Tipps unterstützen wir dich und dein Kind auf dem Weg zu besseren Noten!

Umgang mit schlechten Noten – Gründe für schlechte Noten

Wenn das eigene Kind mal wieder eine schlechte Note nach Hause bringt, ist vielen Eltern im ersten Moment eher danach, fordernd eine Erklärung zu verlangen und durch Hausarrest oder Handyentzug den Ernst der Lage deutlich zu machen. Doch genau dieser Ansatz verschlimmert die Situation nur noch und sorgt keineswegs dafür, dass Kinder mehr für die Schule lernen, um ihre Noten zu verbessern.


Statt das Kind zu einer Erklärung aufzufordern und ihm Vorwürfe zu machen, sollte zunächstgemeinsam das Problem identifiziert werden – denn eine schlechte Note kann vielerlei Gründe haben. Nur wenn du die Gründe kennst, kannst du angemessen reagieren und gemeinsam mit deinem Kind das Problem lösen.


Häufig denken wir zuerst an schlechte Noten wegen Faulheit. Die Vermutung liegt nahe, dass das Kind nicht ausreichend gelernt hat. Sicherlich trifft das auch manchmal zu, schließlich können wir alle uns noch an Teste erinnern, für die wir nicht lernen wollten, da einfach viel spannendere Dinge anstanden. Allerdings gibt es auch viele andere Gründe, die schlechte Noten trotz Lernen als Folge haben können. Dazu zählen unter anderem:


  • Schlechte Noten durch Prüfungsangst: Leidet dein Kind an Prüfungsangst stellt jede Prüfung eine Herausforderung dar, egal wie viel es gelernt hat. Starke Prüfungsangst kann zur Folge haben, dass dein Kind während der Prüfung das Erlernte nicht vollständig abrufen kann.
  • Schlechte Noten durch Konzentrationsschwächen: Bringt dein Kind schlechte Noten trotz Lernen mit nach Hause, liegt das eventuell an einer Konzentrationsschwäche. Bei einer Konzentrationsschwäche ist das Lernen weniger effizient. Hier bedarf es für mehr Lernerfolg spezieller Lernmethoden.
  • Schlechte Noten durch Unterforderung: Auch wenn es zunächst widersprüchlich klingt: Ursächlich für schlechte Noten kann auch eine Unterforderung sein. Das ist beispielsweise bei einer Hochbegabung häufig der Fall. Kinder erzielen bessere Noten, wenn die Aufgaben für sie einen angemessenen Anspruch haben. Andernfalls fällt es ihnen schwer, die Motivation aufrechtzuerhalten.
  • Schlechte Noten durch unpassende Lernstrategien: Der Impuls der meisten Eltern bei schlechten Noten ist es, das Kind zunächst dazu zu bringen, mehr zu lernen. Doch das ist nicht zwangsläufig immer der beste Weg für bessere Noten. Wie eine Studie der Universität Würzburg aus dem Jahr 2021 zeigt, ist nämlich nicht unbedingt die Dauer der Vorbereitung für Tests oder Klausuren die einzige Ursache für schlechte Noten. Laut der Studie haben viele Schüler:innen das Problem, dass sie nicht die passende Lernstrategie für sich kennen. Auch fehlende Motivation sei häufig ein Grund von schlechten Noten.

Wie du siehst, sind schlechte Noten wegen Faulheit nur eine von vielen Möglichkeiten. Es lohnt sich in jedem Fall, der Ursache für die schlechten Noten auf den Grund zu gehen. So könnt ihr gemeinsam daran arbeiten, dass dein Kind in Zukunft bessere Noten erzielt!

Umgang mit schlechten Noten: Darum solltest du nicht die Nerven verlieren

Indem Eltern nicht wütend, sondern verständnisvoll und hilfsbereit reagieren, vermitteln sie Kindern ein Gefühl von Vertrauen und Verständnis. Kinder vertrauen sich ihren Eltern dann eher an und antworten ehrlich, wenn Eltern vorsichtig nachfragen, wo das Problem bei der letzten Klassenarbeit lag. So kann gemeinsam nach einer passenden Lösung gesucht werden, damit die Noten in Zukunft wieder besser ausfallen und schlechte Noten nicht zum Regelfall werden.


Eine wütende oder enttäuschte Reaktion bewirkt lediglich, dass sich Kinder noch schlechter fühlen und die Lust am Lernen vollends verlieren. Sätze wie „So wird nie etwas aus dir!“ wecken nicht etwa den Ehrgeiz, sondern richten ganz im Gegenteil nur noch größeren Schaden an. Bemühe dich daher, auch angesichts schlechter Noten die Ruhe zu bewahren und mit einem klaren Kopf an die Sache heranzugehen.

Was du jetzt gegen schlechte Noten tun kannst

Schlechte Noten – egal ob im Schulzeugnis, der Klassenarbeit oder dem Vokabeltest – sind eine unangenehme Überraschung. Wirst du von den schlechten Noten überrascht, fragst du dich als Elternteil: Was kann ich nun konkret gegen schlechte Noten tun? Hier findest du verschiedene Tipps!


  1. Ziele setzen: Um schlechte Noten für die Zukunft aus dem Weg zu räumen ist es zunächst wichtig, realistische Ziele zu setzen. Plane kein ganzes Schuljahr im Voraus, dieser Zeitraum lässt sich nicht überblicken und ist viel zu lang. Überlege gemeinsam mit deinem Kind, was in den nächsten vier oder acht Wochen erreicht werden soll, welche Note für den nächsten Vokabeltest angestrebt wird, usw. Setze dabei nicht alles auf eine Karte: Schlechte Noten lösen sich nicht von heute auf morgen in Luft auf. Verbessert sich dein Kind von einer 5 auf eine 4 ist das ein großartiger Erfolg, der durch Lob und Anregen der Lernaktivität weiter gefördert werden kann.
  2. Unterstützung suchen: Wenn ihr gemeinsam realistische Ziele gesetzt habt, könnt ihr nach passender Unterstützung suchen. Dabei ist Nachhilfe weniger eine Bestrafung als eine Erleichterung für schlechte Noten. Verliert dein Kind die Lust am Lernen, weil es sich bemüht aber dennoch keine Erfolge in Form guter Noten erzielt, sind Nachhilfe-Stunden ideal, um Wissenslücken zu schließen und dem Kind zu neuer Lernmotivation zu verhelfen. Besonders Online-Nachhilfe kann durch ihren interaktiven Charakter und ihre Flexibilität perfekt in die Lernroutine des Kindes eingebaut werden, sodass schlechte Noten der Vergangenheit angehören.
  3. Geduld haben: Wenn die passende Unterstützung gefunden ist, brauchen Eltern manchmal ein wenig Geduld, bis sie erste Ergebnisse sehen. In dieser Zeit sollte die Verantwortung fürs Lernen beim Kind liegen, sofern es sich nicht gänzlich gegen die neu ergriffenen Maßnahmen gegen schlechte Noten wehrt. Dem Kind die Verantwortung abzunehmen, führt über lange Sicht nicht zum Ziel. Damit das Lernen in der Familie nicht zur Belastung und schlechte Noten nicht zu einem ständigen Streitthema werden, sollten Eltern die Unterstützung beim Lernen den Profis überlassen.
  4. Druck vermeiden: Möchtest du als Elternteil noch aktiver gegen schlechte Noten deines Kindes vorgehen, versuche mehr Beistand zu sein statt immer mehr Leistung einzufordern. Der Leistungsdruck auf den Schultern deines Kindes ist durch schlechte Noten bereits groß genug, sodass erhöhter Druck von Elternseite meist wenig bringt.

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Unser kostenloser Ratgeber zum richtigen Umgang mit schlechten Noten

Im ersten Moment können schlechte Noten auch für dich als Elternteil ein wahrer Schock sein. Die eben genannten Tipps bieten dir in solchen Situationen eine direkt umsetzbare Lösung. Langfristig gesehen ist es jedoch nicht nur wichtig dem Problem gezielt entgegenzuwirken, um wieder gute Noten zu erzielen, sondern auch den passenden Umgang mit schlechten Noten zu finden. Nur so löst du das Problem nachhaltig. Hier findest du eine detaillierte Anleitung zum richtigen Umgang mit schlechten Noten. Wir geben dir hilfreiche Tipps, wie du schlechte Noten schnell wieder in den Griff bekommst.


Tipp 1: Ruhe bewahren


  • ruhig bleiben und einen klaren Kopf bewahren!
  • Eine wütende Reaktion kann im schlimmsten Fall dazu führen, dass dein Kind dir zukünftige schlechte Noten verheimlicht.

Tipp 2: Die Ursache identifizieren


  • War die schlechte Note ein Einzelfall oder ist das bereits öfter vorgekommen?
  • Hat dein Kind die letzte Arbeit vielleicht einfach „vergessen“ und hat deswegen zu spät mit dem Lernen angefangen?
  • Ging der schlechten Note eine längere Abwesenheit wegen Krankheit voraus?
  • Gab es einen Lehrer- oder Klassenwechsel, der als Grund in Frage kommt?
  • Hat dein Kind Verständnisprobleme in dem Fach?
  • Gab es eine Umstellung des Unterrichts, z.B. mehr Nachmittagsunterricht?
  • Hat dein Kind Probleme, rechtzeitig und strukturiert mit dem Lernen zu beginnen?

Tipp 3: Problemlösung statt Bestrafung


  • Eine Bestrafung durch Hausarrest oder Handyentzug erhöht nur die Frustration bei deinem Kind und führt selten zu einer Verbesserung der Noten.
  • Stattdessen empfehlen wir euch, gemeinsam nach einer Lösung suchen.

Folgende Optionen zum Noten verbessern:


  • Professioneller Nachhilfeunterricht mit individueller Unterstützung
  • Erstellen von Lernplänen vor Klassenarbeiten
  • Lernen in Kleingruppen, z.B. mit Freundinnen und Freunden und Mitschülerinnen und Mitschülern

WICHTIG: Ehrlichkeit ist der Schlüssel!


Baue ein Vertrauensverhältnis zu deinem Kind auf. Gib ihm das Gefühl, dass du gerne helfen möchtest, die schlechten Noten in den Griff zu bekommen. Dann kannst du auch ehrliche Antworten erwarten und gemeinsam nach Lösungen suchen.


Zusatztipp: Wenn du unsicher bist, was den Grund der schlechten Note angeht, lohnt es sich, ein Gespräch mit dem oder der Lehrer:in zu vereinbaren und eine Einschätzung einzuholen!